Vom Urknall bis zum Blind Date

Bastus Trumps Improvisationsflechtwerk in Schwabach

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Die Auseinandersetzung mit der digitalen Revolution beinhaltet meist auch eine Rückschau und die Betrachtung von Interaktionen unterschiedlicher Protagonisten an verschiedenen Orten. Bastus Trump geht für seine Konzerte noch etwas weiter. Er verbindet Technologie und Musik, Digital und Analog wie kein Zweiter – der Schwabacher Musikforscher und Klangkünstler Bastus Trump machte bereits vor einigen Jahren mit der Präsentation der App Orphion auf sich aufmerksam. Dieses Interface für Touchscreens ermöglicht je nach Pad-Layout und Fingerposition eine enorme Bandbreite von Sounds und wurde von Fachpresse und Musikern begeistert aufgenommen.

Im Rahmen des Festivals net:works werden unter dem Titel Improvisationsflechtwerk nun zwei weitere Werke Trumps in Schwabach von Metropolmusik e.V. präsentiert. Die beiden Stücke mit den Titeln „Entropie“ und „Blind Date“ machen verschiedene Facetten des Improvisierens erlebbar. Entropie zeichnet den musikalischen Weg einer Zeitreise vom Urknall bis zum Kollaps des Universums, den zwei Spieler an Saxophon, Live-Elektronik und Schlagzeug beschreiten.

flechtwerkskizzeDie Auflösung räumlicher Strukturen und  herkömmlicher Interaktionsformen des Musizieren steht hingegen bei Blind Date im Vordergrund: In der Gold-Halle des Schwabacher Stadtmuseums wird das Publikum zum akustischen Voyeur pseudo-intimer Improvisationen in Musiker-Duos. Diese musizieren in getrennten Räumen und werden in immer neuen Konstellationen als Paare zusammengeschaltet. Der Zuhörer wird so Zeuge unvorhersehbarer musikalischer Begegnungen, die gleichzeitig aufgezeichnet werden. In einem einwöchigen „Nachhall“ werden diese Aufnahmen im Museum zu hören sein.

Leitung: Bastus Trump, Peter Fulda, Nürnberg mit Musikern des Vereins Metropolmusik e.V.

Improvisationsflechtwerk
Konzert: 17. Oktober 2015 19:00 Uhr Stadtmuseum Schwabach
Nachhall: 18. – 25. Oktober Stadtmuseum Schwabach

Jana Tischer am 27. August 2015